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Überstunden bald steuerfrei?

Fast die Hälfte der Arbeitnehmer leisten regelmäßig Überstunden, vor allem im Homeoffice. Und bisher wird ein erheblicher Anteil der Stunden nicht vergütet. Doch könnten Überstundenzuschläge bald steuerfrei sein?

 Überstunden sind in vielen deutschen Arbeitsverhältnissen an der Tagesordnung, u.a. auch im Homeoffice. Eine aktuelle Auswertung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) zeigt, dass etwa 44 Prozent der Beschäftigten regelmäßig Überstunden leisten. Rund ein Viertel arbeitet mehr als fünf Stunden pro Woche zusätzlich. Besonders auffällig: Der Anteil an Beschäftigten, die im Homeoffice arbeiten und Überstunden leisten, liegt mit 52 Prozent deutlich höher als bei denjenigen, die nicht im Homeoffice arbeiten (31 Prozent).

Überstunden sind vor allem bei Beschäftigten zu beobachten, die unter hoher Arbeitsverdichtung und Zeitdruck stehen. Je stärker diese Faktoren ausgeprägt sind, desto häufiger wird zusätzlich gearbeitet. Kritisch wird es insbesondere, wenn Überstunden 48 Stunden pro Woche überschreiten, da dann gesundheitliche Risiken drohen.

Überstundenzuschläge bald steuerfrei?

Überstunden werden auch in dem im April 2025 veröffentlichten Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD thematisiert. Vorgeschlagen wird hierin: „Wer freiwillig mehr arbeiten will, soll mehr Netto vom Brutto haben. Wir stellen umgehend Überstundenzuschläge steuerfrei, die über die tariflich vereinbarte beziehungsweise an Tarifverträgen orientierte Vollzeitarbeit hinausgehen.“

Sollte sich also die Bundesregierung entsprechend neu bilden und es zu dieser Regelung kommen, könnten Arbeitgeber künftig steuerfreie Überstundenzuschläge gewähren. Angesichts der Tatsache, dass viele Überstunden aktuell unbezahlt bleiben und Fachkräfte knapp sind, könnte dies eine attraktive Option für Unternehmen sein, um zusätzliche Arbeitsstunden zu fördern und gleichzeitig die Lohnnebenkosten zu optimieren.